Stadtratssitzung 28.04.08-Gedenktafeln

Benno Feth (FBU) zum Antrag der SPD auf Anbringen von Gedenktafeln für SPD-Stadtratsmitglieder, die in der Nazi-Zeit aus dem Stadtrat ausgeschlossen wurden. Stadtratssitzung vom 28.04.08

Wir haben Respekt, auch Bewunderung für den Mut derer, die gegen das Naziregime ihre Stimmen erhoben haben. Diesen Mut hatten - und haben - nicht viele.

Diesen Wenigen gehört unser aller Anerkennung und bleibende Erinnerung.

Diese Aufrechten gab es in vielen Gruppierungen und Parteien auch in KL:

bei der SPD

bei der Bayernpartei

bei den Kommunisten

beim Zentrum

bei den Liberalen

bei den Deutschnationalen.

Viele haben Demütigungen und Verfolgung in Kauf nehmen müssen.

Die Geschichte des Kaiserslauterer Stadtrates ab Januar 1933 ist noch nicht, auch nur annähernd, erforscht worden. Das zu tun, wäre ein Anliegen der FBU, eine Forschung, wie sie im Fall HAUENSTEIN geleistet wurde.

Aber die Erinnerungen dürfen nicht parteipolitisch vereinnahmt werden. Bedenken wir auch, dass bereits im Juni 1933 a l l e Parteien verboten waren.

Es wäre bei isolierter Würdigung von Mitgliedern einer Partei fatal, wenn sich im Nachhinein herausstellen würde, dass andere Ratsmitglieder ein ähnliches Schicksal erlitten haben.

Deshalb sollte der Antrag in den Kulturausschuss verwiesen werden mit dem Auftrag, entsprechende Nachforschungen zu initiieren.